Zum Inhalt springen

Der Rochusplatz als lebenswerter Ort


Seit über 10 Jahren setzen wir Künstlerinnen und Künstler uns für die Verschwenkung der Venloer Straße zwischen Wilhelm-Mauser- und Äußerer Kanalstraße ein. Hierdurch entsteht der Rochusplatz als neuer, lebendiger Platz mit der Rochuskapelle als zentralem Bauwerk. Der Verkehr würde ruhiger, die Aufenthaltsqualität häher und die beiden durch die vielbefahrene Straße getrennten Teile des Veedels kämen endlich wieder zusammen.

Die Verschwenkung ist möglich


Als historisches Zentrum und ältestes Bauwerk unseres Veedels fristet die Rochuskapelle ein unauffälliges, ja fast ungeliebtes Leben direkt an der (zu) viel befahrenen Venloer Straße. Der aktuelle Rochusplatz bietet kaum einen Grund, auf ihm zu verweilen.

Seit vielen Jahren setzen wir Künstlerinnen und Künstler in Bickendorf uns für eine lebenswerte und moderne Neugestaltung des Platzes ein. Hierbei erhalten wir viel Unterstützung durch die Bevölkerung. Den aktuell von der Stadt Köln vorgestellten Bebauungsplanentwurf halten wir für äußerst unbefriedigend, da er die desolate Verkehrssituation und die Randlage der Rochuskapelle belässt.

Die Venloer Straße ist stark befahren, der Übergang an dieser Stelle stressig und gefährlich.
Blick auf die Baustelle für den U-Bahn-Bau von 1989 an der Venloer Straße.

Zwischen der Wilhelm-Mauser-Straße und der Äußeren Kanalstraße kann die Venloer Straße in einem sanften Bogen verschwenkt werden. Bereits 1989 wurde die Straße für die Bauarbeiten der heutigen U-Bahn-Linien 3 und 4 zeitweise verlegt. Es ist also nicht nur möglich, es bestehen auch bereits positive Erfahrungswerte zu dieser Situation.

Wir haben erreicht, dass die aktuelle Neubebauung des Geländes so angelegt wurde, dass unser Traum nach wie vor irgendwann wahr werden könnte – mit Verschwenkung der Venloer Straße, Bildung eines zentralen Platzes um die Rochuskapelle herum und Verkehrsberuhigung durch einen Shared Space mit großen Kreisverkehr.

Vielleicht erleben wir es also doch noch – den Rochusplatz als würdiges und verbindendes Zentrum Bickendorfs:

Die zentralen Punkte unseres Konzepts


Der Rochusplatz als neues Stadtteilzentrum

Der Rochusplatz wird die neue Mitte von Bickendorf. Als gemeinsames Stadtteilzentrum führt der neue Platz die bisher räumlich auseinander klaffenden Teilbereiche Bickendorfs nördlich und südlich der Venloer Straße zusammen.

Die Venloer Straße bekommt durch einen Schwung südlich der Rochuskapelle einen neuen Verlauf. An der Kreuzung mit der Äußeren Kanalstraße schwenkt sie in die alte Führung zurück. Hierdurch verschiebt sich der Rochusplatz nach Norden.

Die bisher direkt an der Venloer Straße gelegene Kapelle besetzt nun die ruhige Mitte der neuen Platzfläche.

Die Rochus-Kapelle im Zentrum

Die Rochuskapelle rückt nun in den Mittelpunkt der Platzfläche. Sie wird aus dem Schattendasein an der vielbefahrenen Venloer Straße befreit.

Durch die Einrichtung einer beruhigten Zone um die Kapelle, eines „Campus Sanctus“ als geweihtem Bereich, kann diese in neuer Umgebung eine angemessene Würde entfalten und zu neuer Bedeutung als ideellem Mittelpunkt Bickendorfs gelangen.

Eine Sichtachse am Rochusplatz wurde geschaffen

Was wir erreicht haben:

Auf unsere Initiative hin wurden die Pläne der Neubebauung geändert. Eine Sichtachse zur Vitalisstraße hin wurde nun berücksichtigt. Sie bekommt nun viel deutlicher als zuvor ihr wichtiges Bezugssystem in den Ost-West und Nord-Süd Sichtachsen. Damit erhält sie im Verhältnis zum neuen Platz und den einmündenden Straßen eine wichtige und richtige Position.

Der Markt am Rochusplatz kann größer werden

Der Wochenmarkt bleibt erhalten, es steht genügend Fläche zur Verfügung. Für eine Vergrößerung des Marktes ist Platzpotential vorhanden, etwa in der neu gestalteten „Vitalis-Allee“.

Die neuen Bäume werden in einem mit dem Markt kompatiblen Raster und Abstand gepflanzt, die Kronen beginnen oberhalb des für die Marktbeschicker erforderlichen Bewegungs- und Aufstellraums in etwa 3,50 Meter Höhe.

Bäume beleben den Rochusplatz

Neue Baumhaine am östlichen und westlichen Ende des Platzes werten den Platz auf und begrenzen ihn räumlich.

Die Bäume spenden im Sommer Schatten und bekrönen und begrenzen die Szene durch ihr Blätterdach. Auf dem neuen Rochusplatz kann sich in qualitätsvoller Atmosphäre urbanes Leben entwickeln (Außengastronomie, Sitzgelegenheiten, Feste, Märkte,…)

Verkehrsberuhigung am Rochusplatz

Die Einrichtung einer Tempo-30-Zone beruhigt nicht nur den Verkehr. Der Verkehrslärm nimmt ab, es wird leiser.

Möglichst viele breite Fußgängerüberwege bieten Raum und Sicherheit rund um den Platz. Die hektische Ampelschaltung gehört der Vergangenheit an. Langsame und alte Menschen nehmen sich endlich Zeit und Raum, Kinder können ungefährdet queren. Eventuell wird der Übergang zu einer Shared Space Zone.

Der U-Bahn-Aufzug liegt nun inmitten einer ruhigen Platzfläche und kann seine Funktion ohne Gefahr für die Benutzerinnen und Benutzer erfüllen. Lästige Ampel-Überwege fallen weg.

Kreisverkehr Wilhelm Mauser Straße / Venloer Straße

Schon im Dezember 2015 reichte unsere Interessengemeinschaft gemeinsam mit dem BIG e.V. einen Bürgerantrag ein. Es ging um das EU-Überprüfungsverfahren bezüglich der Lärmbelastung in Köln und den damals viel diskutierten Gegenmaßnahmen. Wir sprachen uns für die lange überfällige Errichtung eines Kreisverkehrs im Bereich Venloer Straße / Wilhelm–Mauser-Straße aus.

Der neue Kreisverkehr wird die Verkehrssituation am Rochusplatz deutlich verbessern. Er ermöglicht einen steten Verkehrsfluss. Dieser verkürzt die Rückstaus während der Stoßzeiten und senkt die Lärmbelästigung. Außerdem wirkt er im Gegensatz zum bisherigen großflächigen Kreuzungsbereichs integrierend statt trennend.

So wird auch dieser Teilbereich Bickendorfs attraktiver und qualitativ aufgewertet.

Die Umsetzung dieser Maßnahme ist schon lange beschlossen! Dennoch ist nun wieder jahrelang nichts passiert. Wir bleiben im Kontakt mit den zuständigen Stellen und setzen uns weiter intensiv dafür ein, dass Bickendorf ruhiger, schöner und attraktiver wird.

Alternative zur beidspurigen Verschwenkung

Auch die Verschwenkung von nur einer einzelnen Fahrspur der Venloer Straße ist nach wie vor denkbar.

Die Rochusstraße wird einspurig am Platz vorbeigeführt und an den neuen Kreisverkehr angeschlossen.

Breite Überwege ermöglichen dennoch entspanntes Überqueren einer nun nicht mehr so breiten Straße. Sie verliert ihren Dominanzcharakter, der Fokus bleibt im neuen Stadtteilzentrum mit der Kapelle in ihrer Mitte.

Unsere Visionen für den Rochusplatz


Viele kreative Köpfe zusammen sind besonders einfallsreich. Hier einige unserer zentralen Visionen: Bezahlbar, umsetzbar, lebenswert.

Der Rochusplatz im WDR


Gut zusammengefasst findet sich unser unablässiges Bemühen rund um den Rochusplatz auch in einem Bericht des WDR von November 2018:

Historische Hintergründe


Die Idee die Venloer Straße zu verlegen, um einen zentralen Platz zu schaffen und der Rochuskapelle endlich einen würdigen Ort zu bieten, ist nicht neu. Bereits um 1920 setzten sich die Kölner Bürger für eine Verschwenkung ein (Ausschnitt des Stadtratsbeschlusses um 1920).
1939 war die Rochuskapelle trotz Straßenlage besser integriert: Die Verbindung zum gegebüberliegenden Meringsche Hof war noch gegeben. Auf der Straße herrschte wenig Verkehr, ein Überqueren und Begehen war jederzeit in Ruhe möglich. Heute ist das anders.

In einem wunderbaren Brief an uns legte vor einigen Jahren der langjährige Denkmalpfleger Dr. Johannes Ralf Beines viele historische Fakten zur Bebauung Bickendorfs dar. Vieles an der heutigen Situation wird verstehbar, wenn man die Hintergründe kennt. Lesen Sie hier mehr:

Ein wenig Nostalgie zum Schluss


In all den Jahren, in denen wir uns schon für die Neugestaltung unseres Rochusplatzes einsetzen, sind uns viele Ideen gekommen. Vieledavon leben in heutigen Entwürfen weiter, einiges scheiterte an der Realität, anderes waren unterhaltsame Gimmicks, um für unsere Sache zu werben. Gehen Sie mit uns auf eine kleine Zeitreise:

Weiterführendes


Alle Berichte rund um den Rochusplatz finden Sie HIER.

Alle Fakten auf einen Blick finden Sie auch noch einmal in unserem Exposee von 2011. An den zentralen Punkten hat sich bis heute nichts geändert: HIER (PDF).